Wir waren ĂŒber viele Jahre in so mancher Stadt dieser Welt und haben auch immer interessante Menschen wie auch wunderschöne Orte kennengelernt, aber Porto stellt sie alle in den Schatten. Nein, es hat nicht so viel Kultur wie Paris, so eine ausgeprĂ€gte Geschichte wie Rom, kulturelles Durcheinander wie London oder gepflegte HĂ€user wie Kopenhagen. DafĂŒr aber wohl die sehenswerteste Stadt im Ganzen.
Nun soll dies ja keine Rezension der Stadt sondern der Unterkunft sein und deshalb nun zum Wesentlichsten. Das Haus in einer SeitenstraĂe unweit des Flusses ist das einzige liebevoll restaurierte seiner Art in weitem Umkreis. Sein Alter belĂ€uft sich auf fast dreihundert Jahren und war anfangs ein ... Bauernhof. Davon ist in der Umgebung nichts mehr geblieben, jedoch gibt es auf den zwei Etagen die man bewohnt reichlich Hinweise darauf. Die Mauern sind gute 60cm dick und das Mauerwerk wundervoll erhalten. Die uralten Holzdecken sind perfekt restauriert. Im unteren Bereich liegen die KĂŒche und das Esszimmer. Oben befindet sich das groĂe Doppelbett mit zwei Toiletten. Jemand schrieb dass es faulig riechen wĂŒrde. Nun wer jemals in einer am Meer liegenden Stadt des Atlantiks wohnte weiĂ woher dies kommt. Die feuchte Luft zieht in die Mauern. Der Stein duftet. Nichts was sich nicht innerhalb von wenigen Minuten durch öffnen der groĂen zweiflĂŒgeligen TĂŒr vertreiben lieĂe. Uns hat es nie gestört.
Vom Haus aus lĂ€sst sich die ganze Stadt bequem zu FuĂ erkunden. Zum Strand fĂ€hrt man in 30min per Bus (Linie 500 vom Praca Liberdade; 1,95âŹ).
Das Beste aber zum Schluss. Wem das Haus gefÀllt, die Stadt zusagt der hat eines völlig vergessen - Jose!!
Der Vermieter ist mit seinen 62 Jahren weder wirtschaftlich noch sozial auf die Vermietung seines Elternhauses angewiesen und nimmt sich aus reiner Freude die Zeit seine GĂ€ste zu begrĂŒĂen und einzuweisen. Dies geht sogar so weit, dass er uns vom Flughafen abholte und Nachts um 0:00 eine dreistĂŒndige StadtfĂŒhrung gab, die an groĂartigen Momenten und Geschichten nicht zu ĂŒbertreffen ist. Seine uneingeschrĂ€nkte Gastfreundschaft und Offenheit lĂ€sst mich auch Tage danach noch verschĂ€mt an unsere deutsche Gastlichkeit denken.
Wer sich also rundum wohl fĂŒhlen möchte in einer der sichersten StĂ€dte Europas sollte diesen Ort wĂ€hlen. Wir werden sicherlich wiederkommen!